In letzter Zeit wird ja viel über Elektroskateboards geredet und in großen Städten sieht man auch schon hin und wieder mal jemanden mit einem rumfahren. Als ehemaliger Skateboarder fand ich Elektroskateboards schon immer cool und war echt neugierig, wie es so ist, eins zu fahren. Um es auszuprobieren, sozusagen für meinen eigenen Elektroskateboard-Test, hab ich mir einfach mal ein Noname-Teil aus China bestellt, das Wowgo S2 Mini. Da musste ich dann zwar ein bisschen drauf warten, aber dafür ist es günstig und man muss sich nicht ganz so sehr ärgern, falls es doch keinen Spaß macht.
In diesem Artikel erfährst du, warum ich mich für das Wowgo S2 Mini entschieden hab und wie es so ist, das Board zu fahren. Eins kann ich schonmal verraten: Es macht superviel Spaß damit rumzudüsen und du fühlst dich dabei wie ein Star!

Passt das Board ins Handgepäck?
Das erste Kriterium war die Größe des Boards. Viele Elektroskateboards sind ja Longboards, darauf hatte ich keinen Bock. Das Board sollte leicht zu verstauen sein, nicht unnötig Platz wegnehmen und, besonders wichtig, nicht auf dem Boden schleifen, wenn man beim Tragen den Arm durchhängen lässt. Ein 7 kg schweres Gerät mit angewinkeltem Arm tragen, das macht mein Arm nicht lange mit.
Das Wowgo Mini erfüllt dieses Kriterium perfekt. Es ist 72 cm lang, also deutlich kleiner als ein Longboard. Man kann es mit durchhängendem Arm tragen, ohne, dass es den Boden berührt. Und wenn man es am Rucksack fest macht, kann man sich trotzdem noch normal durch die Fußgängerzone oder die Bahn bewegen, ohne ständig was umzureißen oder jemanden anzurempeln.
Ersetzt das Board das Fitnessstudio?
Das Board sollte natürlich so leicht wie möglich sein, aber trotzdem eine riesige Batterie haben. 😉
Weniger Gewicht bedeutet weniger Anstrengung, wenn man es doch mal tragen muss. Normal sind für ein E-Skateboard Gewichte zwischen 5 und 15 kg.
Mit 7 kg ist das Mini nicht gerade leicht, aber für ein Elektro-Skateboard immernoch am unteren Ende des Spektrums. Es rumzutragen macht trotzdem keinen Spaß, deswegen vermeide ich das, so gut es geht.
Riskier ich mein Telefon bei einem Unfall?
Das Board sollte sich per Fernbedienung steuern lassen. Wenn ich wirklich mal auf die Schnauze fliege (bisher noch nicht passiert) oder bei einer Notbremsung vom Board springen muss, dann will ich eine 20 € teure Fernbedienung in der Hand haben und nicht mein 300 € teures Telefon.
Zudem hat die Fernbedienung vom Mini eine Schlaufe fürs Handgelenk. Das heißt, die fällt einem nicht so schnell aus Versehen runter (am besten noch bei voller Fahrt) und wenn man sie mal kurz nicht braucht, kann man sie baumeln lassen.
Alle Wowgo-Boards lassen sich nur per Fernbedienung steuern, es gibt für sie keine Smartphone-App.
Sand im Board-Getriebe?
Bei Elektro-Skateboards gibt es zwei verschiedene Arten, wie der Antrieb umgesetzt ist: Entweder der Motor ist direkt in der Rolle (In-Wheel-Motor), so wie auch bei den meisten Elektro-Autos. Oder er ist extern und treibt die Rollen über einen Zahnriemen an. Diese Variante wird auch „Belt“ genannt, da Zahnriemen auf Englisch „belt“ heißt.
Ich wollte ein Board mit In-Wheel-Motor, weil ich die Variante mit dem Zahnriemen für anfälliger halte, was Schmutz und Stolperfallen wie Steine, Äste, usw. angeht. Das Wowgo Mini ist folglich mit In-Wheel-Motor ausgestattet.

Mit dem Board über Stock und Stein?
Es gibt ja Boards mit All-Terrain-Bereifung und welche mit Straßenbereifung. Bei Straßenbereifung sehen die Rollen ungefähr so aus wie bei einem Skateboard ohne Motor, All-Terrain-Rollen sind größer und erinnern ein bisschen an die Rollen von Inline-Skates. Boards damit soll man auch auf Waldwegen oder Schotterpisten fahren können.
Ich hab mich für Straßenbereifung entschieden. Erstens ist das All-Terain-Board von Wowgo doppelt so teuer wie das Mini und zweitens benutz ich das Board ausschließlich in der Stadt auf festen Straßen. Drittens ist die All-Terrain-Bereifung wesentlich fetter als die für die Straße, was das Board also wieder dicker, schwerer und unhandlicher macht.
Wie lange reicht der Akku?
Meine Standardstrecke ist circa 1,5 km eine Richtung. Das kann ich drei, vier Mal hin und zurück fahren, bevor die Akkuanzeige auch nur einen der vier Striche zurückgeht. Der Akku hat also ausreichend Power. Zumal dieses Kriterium in der Stadt ja eh nicht so wichtig ist, da man dort ja ständig aufladen kann, ob nun in der eigenen Wohnung oder dort, wo man hinfährt.
Geht das Board schnell kaputt?
Trotzdem es ein Noname ist, ist noch nichts kaputt gegangen in den sieben Monaten, die ich es habe, weder am Motor noch am Deck. Es fährt zuverlässig und völlig problemfrei, wie am ersten Tag. Auch der Akku zeigt noch keine Ermüdungserscheinungen.
Das Board nach Deutschland liefern lassen – zollfrei, aber dauert eine Weile
Wowgo ist eine chinesische Firma, deshalb hat die Lieferung des Boards insgesamt sechs Wochen gedauert. Darüber hab ich einen Extra-Artikel geschrieben.
Ich weiß nicht, ob das immer so lange dauert oder nicht, aber ich wollte es auf jeden Fall erwähnen. Ich vermute, dass es damit zusammenhöngt, dass man für die Wowgo-Boards keinen Zoll zahlen muss. Damit haben sie auch auf der Webseite geworben. Für mich war das ein großer Pluspunkt, denn das Geld spar ich gern.
Schneller ankommen mit dem Elektroskateboard
Ursprünglich aufmerksam geworden auf Elektro-Skateboards bin ich durch die Videos von Casey Neistat. Der düst ja immer mit seinem Elektro-Skateboard durch New York. In seinen Videos kann man auch ganz gut sehen, was das Elektro-Skateboard im normalen Straßenverkehr so schnell macht. Du fährst an den Autos vorbei, die Ampeln nutzt du so, wie du sie brauchst, du passt überall zwischen und Staus gibt es für dich praktisch nicht.
Im Stadtverkehr kommst du mit dem Board unschlagbar schnell überall hin. Schneller als laufen sowieso und natürlich auch schneller als mit einem normalen Skateboard. Und tatsächlich auch schneller als mit der Bahn und mit dem Fahrrad. Das Board kann bis zu 40 km/h fahren, so schnell fahre ich aber fast nie, so ganz ohne Schutz ist mir das doch zu gefährlich. Ich bleibe meist im mittleren der drei Geschwindigkeits-Modi, damit kann ich maximal 30 km/h fahren. Das reicht völlig aus.
Die durchschnittliche Geschwindigkeit im Straßenverkehr ist deutlich höher als beim Fahrrad, besonders, wenn es den Berg hochgeht. Außerdem musst du nicht jedes Mal das Fahrrad aus dem Keller schleppen, wenn du irgendwo hin willst, sondern du schnappst dir einfach das Board, schaltest es ein und los geht’s.
Leider ist das Board im Straßenverkehr eigentlich verboten, deswegen muss man beim Fahren immer ein bisschen auf Polizisten achten. Aber meist kann man ungestört fahren.
Wie das Board dir hilft, neue Freunde zu gewinnen
Überall wo du hinfährst, schauen dir die Leute hinterher.
Wildfremde Menschen gehen auf dich zu und fragen dich, ob sie das Board mal fahren dürfen oder geben dir einfach nur High Fives.
So ungefähr muss es damals in den 90ern mit dem ersten Skateboards (ohne Motor) gewesen sein.

Neulich war das wieder so ne ganz typische Situation. Ich war mit ein paar Freunden und Freunden von denen zum Grillen im Großen Garten verabredet. Ich war ein bisschen spät dran, deshalb waren die meisten Leute schon da, als ich ankam. Als ich vom Board steige, bildet sich eine Traube um mich. Ich werde begrüßt und sofort gehen die Fragen los: „Wie schnell fährt das Ding denn?“, „Darf man das im Straßenverkehr benutzen?“ und so weiter. Fünf Minuten da und schon eine Legende. ^^
Und irgendwann fragte dann auch einer der Leute, ob er mal eine kleine Probefahrt machen darf. Das passiert eigentlich immer. Ich hab natürlich „Ja.“ gesagt, denn das sorgt immer für viel Spaß, wenn jemand wie ein neugeborenes Fohlen auf dem Elektro-Skateboard steht und sich langsam an den Umgang damit rantastet.
Nachdem er ein bisschen das Board ausprobiert hatte, kam dann ein Mädel an, die in der Nähe stand, aber nicht zur Gruppe gehörte, und fragte, ob sie auch mal ne Runde fahren darf. Das passiert tatsächlich öfter, dass jemand völlig aus heiterem Himmel auf mich zukommt, mich ausfragt und dann fragt, ob er mal ein paar Meter fahren darf. Durch das Board haben sich schon so viele interessante Gespräche mit wildfremden Menschen ergeben. Und das ist eigentlich das beste daran, überall mit dem Elektro-Skateboard hinzudüsen.
Fazit
Der Elektroskateboard-Test war für mich ein voller Erfolg: Mit dem Board umherzufahren ist einfach supercool. Man ist superschnell da, wo man hin will, und überall schauen einem die Leute hinterher oder quatschen dich drauf an. So ungefähr muss es sich anfühlen, berühmt zu sein. 😀
Das Wowgo S2 Mini, mit dem ich meinen Elektroskateboard-Test gemacht hab, ist ein gutes, robustes Board zu einem absolut fairen Preis. Der einzig wirklich große Nachteil für mich ist, dass die Lieferung nach Deutschland so lange gedauert hat, aber ich bin nicht sicher, ob das normal ist.
PS: Wenn du auch Lust auf ein gutes, aber günstiges Elektroskateboard hast, dann check doch auch mal den Wowgo-Store. Ich kann das Wowgo S2 Mini nur empfehlen.
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